Askan, ich und das Jahr bis zur Edgar-Heyne-HZP

Auf den Tag genau ein Jahr vor der Edgar-Heyne-HZP zog Askan vom Ruppertsstein im Alter von 9 Wochen bei uns ein. Die Freude war groß, dass mir Hartmuth Zimmermann einen seiner Hunde anvertraut hat. Zumal ich mich damals noch in der Ausbildung zur Jägerin befand. Als neuer Kumpel unserer Drahthaarhündin Aika, sollte er natürlich jagdlich ausgebildet werden. Askan und ich wurden freundlichst in die Pfälzer Pudelpointer Familie aufgenommen. Als Neuling auf dem Gebiet der Jagdhundeausbildung, war ich für jede Hilfe dankbar.

Also, große Aufgaben standen uns bevor. Nachdem sich Askan gut bei uns eingelebt hatte, auch Aika war irgendwann dann doch mit dem nervigen neuen Freund, der eigentlich nur aus Pfoten und Ohren bestand und immer kuscheln wollte, einverstanden, sollte es gleich mit der Arbeit losgehen. Wir besuchten regelmäßig die Welpenstunden und spielerisch wurde an den ersten Gehorsamsübungen gearbeitet. Da Hartmuth Ami, die Wurfschwester von Askan behalten hat, bot es sich an gemeinsam mit den jungen Hunden zu arbeiten. Die Zeit bis zum Jahresende nutzten wir für erste Schleppen- und Fährtenarbeiten.

Auch haben wir immer wieder kleine Schießübungen eingebaut. An der Reizangel durfte der Fuchs gejagt werden. Natürlich kam das gemeinsame Spielen und Herumtollen nie zu kurz. So hatten Mensch und Hund viel Spaß bei der Arbeit.

Gleich im neuen Jahr haben unsere Hunde die erste Übernachtfährte erfolgreich gemeistert. Auch gab es im Januar nochmal ein Welpentreffen der "Ruppertssteiner“ Hunde. Es war schön zu sehen, wie toll, aber im Aussehen teilweise doch sehr unterschiedlich, die Hunde entwickelt haben. Askan, am Anfang ein eher extrem gechillter Vertreter seiner Rasse, hat sich zu einem arbeitsfreudigen, aufgeschlossenen Junghund gemausert. Nach wie vor besuchen wir regelmäßig die Hundestunde.

Anfang April waren wir mit unseren Hunden auf der Messe ANJA vertreten, was großen Anklang bei den Besuchern fand.

Langsam wurde es nun aber Zeit, die Hunde auf die Ende April anstehende VJP vorzubereiten. Leider war das Wetter in dieser Zeit nicht unser Freund. Nichts desto trotz machten wir uns an die Arbeit, die Zeit wurde knapp. Glück für mich und Askan, dass der Obmann der Landesgruppe Pfalz (Verein Pudelpointer) direkt im Nachbarsdorf wohnt und dort auch ein Revier hat. Er stellte uns dieses ebenso wie seine Zeit, seine Erfahrung und seine Nerven zur Verfügung. Danke dafür! Klar, dass eigentlich ich, als unerfahrene Führerin, einiges mehr zu lernen hatte als Askan. Für Bernd war das bestimmt nicht immer einfach. Denn auch Aron, der Wurfbruder von Askan, sollte auf der VJP geführt werden. Hasenspuren, Quersuche, Vorstehen, üben, üben, üben. Aber es überwog immer die Freude an der Arbeit.

Am 27. April haben wir dann alle die VJP bestanden.

Doch nach der Prüfung ist vor der Prüfung und nach einer kurzen Erholungspause“ ging es an die Vorbereitungen zur HZP. Apportieren, Schleppen und die Wasserarbeit standen an. Ende April begann der Hundeführerlehrgang zur Vorbereitung auf die Brauchbarkeitsprüfung im Oktober. Askan und ich traten jeden Freitagabend zum Unterricht an. Im Juni war es endlich warm genug, um die Hunde mit dem kühlen Nass vertraut zu machen, das sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannten. Jedes Wasser wurde genutzt um mit den Hunden zu arbeiten. Sie wurden an Wild gewöhnt, wir machten Fortschritte.

Ende Juni nahmen wir zur Auflockerung am Rheinland-Pfalz Tag in Pirmasens teil.

Auch hier fanden unsere Hund viel Zuspruch.

Und wieder üben, üben, üben. Kleine Rückschritte konnten wir, dank der Aufmunterung meiner Mitstreiter ganz gut wegstecken. Anfang August gönnte ich mir mit meinem Mann und unseren beiden Hunden eine Woche Urlaub an der Nordsee. Eine tolle Woche mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Das Wasser wurde hier zum Spaßfaktor und die Möwen waren mehr als interessant.

Wir kamen zwar gut erholt zurück, aber langsam wurde ich doch nervös. Nur noch 4 Wochen bis zur HZP bei der Landesgruppe Eifel-Mosel-Saar. Der Wassertest am 18. August bei der Landesgruppe Baden-Württemberg bestanden, ging es in die Endphase der Vorbereitungen.

Am 7. September trat ich dann mit Askan bei meiner ersten HZP an. Ich leicht nervös, Askan eher entspannt. Bestanden mit einer tollen Arbeit an der Ente, allerdings mit leichten Mängeln beim Bringen, konnte ich mich nun richtig auf die Edgar-Heyne-HZP in Österreich freuen. Wir hatten nun ja noch 2 Wochen, um diese Bringmängel aus der Welt zu schaffen. Also ran an die Arbeit. Als dann Askan allerdings beschloss nun mal kurz eine „Wasserarbeitspause“ einzulegen und sich weigerte auch nur eine Pfote ins Wasser zu setzen, war meine Freude dann doch wieder ein bisschen getrübt. Doch wir stellen uns den Herausforderungen. Am Donnerstag, den 19. September trat unsere kleine Abordnung aus der Pfalz, verstärkt durch den Landesobmann des Saarlandes, den Weg nach Österreich an.

Meinen Mann und Aika nahm ich sicherheitshalber, zur seelischen und moralischen Unterstützung mit.

Ankommen, anmelden, die Hunde versorgt, noch eine Kleinigkeit gegessen und schon war der erste Tag vorüber.

Freitag stand für mich und Askan zuerst die Wasserarbeit auf dem Programm. Mit einem leicht flauen Gefühl im Magen und bei unangenehmen Nieselregen machten wir uns auf den Weg nach Eberschwang. Wir staunten nicht schlecht, als wir ans Wasser kamen. So etwas hatten weder ich noch Askan vorher gesehen. Für unsere Verhältnisse riesengroß und weit. Augen zu und durch, Askan hat seine Aufgabe gemeistert und ich war voll zufrieden mit seiner Arbeit. Noch zur Form- und Haarbewertung.

Anstrengender Tag, Askan hat sich seinen Feierabend verdient. Auf zur Jahreshauptversammlung.

Am Samstag mussten wir dann zeitig zur Feldarbeit antreten. Was soll ich sagen? Tolle Reviere, ein ebenso toller Revierführer, eine nette Truppe und ausgesprochen bemühte Richter machten für uns alle die Feldarbeit angenehm und interessant.

Auch hier hat Askan seine Aufgaben wieder super erledigt. Ich war glücklich, der Hund auch, was will man mehr. Nachdem die Hunde versorgt waren, ging der aufreregende

Tag bei einem gemütlichen Beisammensein zu Ende.

Am Sonntag nahmen wir natürlich an der Zuchtschau teil. Für mich wieder hochinteressant, weil ich dort alle Varianten des PP in Augenschein nehmen konnte.

Die Preisverleihung war der krönende Abschluss dieser 4-tägigen Veranstaltung. Stolz durfte ich den Landgruppenpreis Pfalz entgegen nehmen.

Ja, das war nun das Jahr mit Askan vom Ruppertsstein auf dem Weg zu meiner ersten Edgar-Heyne-HZP. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt, viel Spaß an der Arbeit mit dem Hund gehabt. Keine Minute möchte ich missen. Dank an alle die mich auf diesem Weg so tatkräftig unterstützt haben.

Übrigens hat Askan im Oktober auch die Brauchbarkeitsprüfung bestanden.

Ich bin richtig stolz auf meinen Hund und freue mich auf die neuen Herausforderungen.